European Holiday

Installation, Red Carpet Showroom U1/Altes Landgut 15.2.-8.3.2023

Folge dem Schild "Spiagga - zum Strand". Hörst du das Meer rauschen? Such dir einen Sonnenstuhl aus, spüre den warmen Sand, der deine Füße kitzelt. 

Hier sind wir also - am europäischen Strand. Italien, Griechenland, Portugal, Kroatien - schön ist es hier. An den Außengrenzen.

Frontex passt auf sie auf.

Hier können wir unseren Urlaub genießen während wir auf das Wasser blicken. Wohl wissend was hinter der Horizontlinie passiert.

Es sind gemischte Gefühle, die dann zum Vorschein kommen.

Denn auf der anderen Seite des Meeres, hinter dem Horizont sieht die Welt anders aus. Da gibt es Auffanglager gefüllt mit Menschen, die seit Jahren in Zelten hausen, die nicht nach vorn und nicht zurück können.

Das Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) schätzt, dass es Ende 2021 rd. 80 Millionen Flüchtlinge und Binnenvertriebene weltweit gab. Davon lebten 10 % aller Flüchtlinge weltweit und nur ein Bruchteil der Binnenvertriebenen in der EU. Bei einer Einwohneranzahl von 447 Mio., lag der Anteil an Geflüchteten in der EU somit bei nur 0,6 % der Gesamtbevölkerung.

Wir beobachten eine veränderte Realität. Vertreibung betrifft aktuell nicht nur viel mehr Menschen, sondern sie ist auch kein kurzfristiges und vorübergehendes Phänomen mehr. Wir brauchen eine grundlegend neue und positivere Haltung gegenüber allen, die fliehen, gepaart mit einem viel entschlosseneren Bestreben, Konflikte zu lösen, die jahrelang andauern und die Ursache dieses immensen Leidens sind.”
— UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi

Background

Das Projekt "European Holiday" nimmt seinen Ursprung in einem Strandurlaub in Europa. Mit haptisch bearbeiteten, großformatigen Fotografien möchte die raumgreifende Installation auf eine subtile, fast delikate Art und Weise auf die immer noch aktuelle Flüchtlingsthematik hinweisen.

Auf den ersten Blick zeigt die Installation einen typischen Tag am Meer.

Erst bei genauerer Betrachtung eröffnet sich die ambivalente Wahrheit über Europas Außengrenzen, die durch eingeschlagene Nägel entlang der Horizontlinie erkennbar wird.

Die Künstlerin hat selbst Migrationshintergrund und kennt die Komplexität des Displacements. Als Kind eines Flüchtlings aus dem Ex-Kommunistischen Block, ist sie in Österreich zwischen den Welten aufgewachsen, immer konfrontiert mit der Tatsache weder hier noch dort hinzugehören.

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